Global denken – lokal handeln. Berliner Energieagentur reduziert CO2 in Berlin und Nepal
- Neues Contractingmodell bei der Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“ eG in Kooperation mit atmosfair
- Klimaschutzbeitrag ermöglicht Bauern in Nepal Anschaffung und Betrieb von Kleinbiogasanlagen
- Drei neue Blockheizkraftwerke (BHKW) und Energiezentralen für denkmalgeschütztes Quartier im Prenzlauer Berg
Mit einem neuartigen klimafreundlichen Contractingmodell setzen die Berliner Energieagentur (BEA) und die Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“ eG ihre langjährige Zusammenarbeit bei der dezentralen Energieversorgung fort. Es beinhaltet einerseits eine lokale CO2-Reduzierung durch Einsatz hocheffizienter dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), andererseits eine globale Kompensation über eine Zusammenarbeit mit der Klimaschutzorganisation atmosfair.
Die BEA erhielt nach einer Ausschreibung den Zuschlag, die KWK-basierte Wärme- und Stromversorgung von 460 Haushalten und 22 Gewerbebetrieben in einem Stadtquartier im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg für 15 Jahre fortzusetzen. Dazu werden in den kommenden Monaten die drei bestehenden Dach-Heizzentralen modernisiert und u.a. mit neuen Blockheizkraftwerken (BHKW) und Spitzenlastkesseln ausgestattet. Alle Bewohner der Genossenschaft haben weiterhin die Möglichkeit, den von der BEA angebotenen Mieterstrom (BEA-Kiezstrom®) zu beziehen.
Die hocheffiziente Energieerzeugung vor Ort führt zu einer CO2-Einsparung von 233 Tonnen / Jahr im Vergleich zum Status quo. Durch die Kooperation mit atmosfair erfolgt zusätzlich eine Kompensation, weil durch die Nutzung von Erdgas weiterhin vor Ort CO2 freigesetzt wird. Diese Emissionen werden kompensiert, indem Bauern in Nepal die gesundheits- und umweltschädliche Verbrennung von Holz auf selbstbetriebene Kleinbiogasanlagen umstellen können. In diesen sehr einfachen Anlagen wird Kuhdung mit Wasser vermischt und in einem Faulbehälter zu klimaneutralem Biogas vergoren.
Insgesamt will atmosfair in Nepal mit seinem „Biogas Support Programme“ die Anschaffung von rund 20.000 Kleinbiogasanlagen mit 80 Prozent der Investitionskosten über Zuschüsse und Mikrokredite fördern und damit einen wirkungsvollen Beitrag gegen die Abholzung von Schutzwäldern und für eine umweltschonende Energieversorgung leisten. Das Programm ist durch den internationalen Clean Development Mechanism der Vereinten Nationen und nach dem internationalen Goldstandard zertifiziert. Die CO2-Emissionsminderung wird bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHST) offiziell hinterlegt und nachgewiesen.
Der Vertrag mit der „Bremer Höhe“ eG ist Anfang März in Kraft getreten. Die BEA will in den kommenden Monaten die drei Heizzentralen komplett modernisieren und dazu die neuen BHKW über Schwerlastkräne in die Dachheizzentralen einbringen. Die Inbetriebnahme ist in der zweiten Jahreshälfte vor Beginn der kommenden Heizperiode geplant. Insgesamt betreibt die BEA in Berlin und Brandenburg 84 BHKW sowie 60 Photovoltaikanlagen zur Wärme- und Stromerzeugung. Sie beliefert rund 4.100 Privathaushalte und Gewerbebetriebe mit Mieterstrom.