Berliner Klimaschutzrat: Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen zusammendenken
Der Berliner Klimaschutzrat hat heute sein neues Positionspapier „Resilienz im Fokus. Klimapolitik in Zeiten des Klimawandels“ an Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, übergeben. „Der Handlungsdruck ist hoch. Extremwetterereignisse nehmen spürbar zu – auch in Berlin. Starkniederschläge, Sturzfluten, Hitzewellen, aber auch die Veränderung der Artenzusammensetzung haben Auswirkungen auf unterschiedliche urbane Funktionen, Infrastrukturen und Dienstleistungen. Um diese Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können, braucht es eine zielgerichtete und ausgewogene Klimaschutz- und Klimaanpassungspolitik“, sagte Prof. Dr. Bernd Hirschl, Sprecher des Klimaschutzrates, der am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin sowie an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg tätig ist.
„Klimaschutzpolitik und Klimaanpassungspolitik sind zwei Seiten einer Medaille. Erfolgreicher Klimaschutz gelingt nur, wenn beide Elemente zusammen angegangen und erfolgreich miteinander verzahnt werden“, sagte Klimaschutzrat-Mitglied und Leiter der AG Klimaanpassung Michael Geißler anlässlich der Übergabe des neuen Papiers an Regine Günther. Es komme gerade im urbanen Raum auf ein nachhaltiges Flächen- und Wassermanagement an, das Hitze- und Starkregenereignisse berücksichtigt und damit für wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden Vorsorge trifft. Vor allem gelte es, jetzt und gezielt zu handeln und die gesamte Stadtgesellschaft mitzunehmen, sagte der Geschäftsführer der Berliner Energieagentur GmbH (BEA). Das vorliegende Positionspapier konzentriert sich dabei auf zentrale Handlungsfelder, in denen dringender Handlungsbedarf besteht: „Governance“, „Leitbild und Förderrahmen“, „Entwicklung zur hitzeresistenten Stadt – Schwerpunkt Gebäude“ und „Entwicklung zur „Schwammstadt“ – Flächenmanagement“.
Wichtige Impulse für die Umsetzung von mehr Klimaschutz
Mit der Übergabe des Positionspapiers beschließt der Klimaschutzrat seine Tätigkeit in dieser Legislaturperiode. „Wir haben seit 2017 wichtige Impulse für die Umsetzung von mehr Klimaschutz in Berlin geben können. Als Stakeholder-Rat sind wir dabei unserer Aufgabe nachgekommen, Senat und Abgeordnetenhaus aus Sicht der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zu beraten“, sagte Prof. Hirschl.
Der Klimaschutzrat hat in den vergangenen vier Jahren Positionen und Empfehlungen zur Umsetzung der urbanen Solarwende in Berlin oder zur möglichen Nutzung der Geothermie erarbeitet. Intensiv beschäftigt haben sich die Experten aber nicht nur mit technischen Herausforderungen, sondern auch mit der Sozialverträglichkeit der Energiewende: „Klimaschutz, Klimaanpassung und Energiewende müssen sozialverträglich und wirtschaftlich leistbar gestaltet werden. Das ist ein schwieriger Spagat, der nur als ganzheitlich verstandene politische Querschnittsaufgabe bewältigt werden kann. Deshalb ist es gut, dass der Klimaschutzrat mit seinen Empfehlungen genau hier ansetzt“, sagte Maren Kern, Mitglied des Klimaschutzrat-Expertengremiums und Vorstand beim BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen.
„Mit unseren Positionspapieren haben wir der Politik eine wichtige Richtschnur und Empfehlungen an die Hand gegeben, wie eine sozial und wirtschaftlich ausgewogene Klimaschutzpolitik möglichst widerspruchsfrei umgesetzt werden könnte. Weder Mieterinnen und Mieter noch Eigentümer dürfen überfordert werden. Klimaschutz und Klimaanpassung müssen dabei Hand in Hand gehen“, so Kern.
Bereicherung der Debatte zu Energiewende und Klimaschutz
Darüber hinaus hat der Klimaschutzrat eigene Veranstaltungen durchgeführt sowie an Ausschusssitzungen des Berliner Abgeordnetenhauses mitgewirkt. „Nicht zuletzt durch unsere stete Präsenz auf den Berliner Podien haben wir die Debatte zu Energiewende und Klimaschutz in den vergangenen Jahren bereichert und vorangebracht“, ergänzte Prof. Hirschl.
Das Positionspapier sowie weitere Informationen über die Arbeit des Berliner Klimaschutzrates in der Legislaturperiode 2017 bis 2021 unter: https://www.berlin.de/sen/uvk/klimaschutz/klimaschutzpolitik-in-berlin/klimaschutzrat/
(Bildmaterial kann nachgereicht werden.)
Pressekontakte:
Berliner Energieagentur: Henning Jeß, Tel.: 0176 568 95741, jess@berliner-e-agentur.de
IÖW: Richard Harnisch, Tel.: 030 884 594-16, richard.harnisch@ioew.de
BBU: Dr. David Eberhart, Tel.: 030 89 781-118, david.eberhart@bbu.de