Stromspar-Check senkt das Energieschulden-Risiko

Berlin

Stromspar-Check senkt das Energieschulden-Risiko
25 Prozent mehr Beratungen in Berliner Haushalten im letzten Jahr

Die Energiekrise hat vor allem Menschen mit geringem Einkommen besonders kalt erwischt. In Berlin wandten sich deshalb im Jahr 2022 etwa 2000 Haushalte an den Stromspar-Check, um ihren Verbrauch und damit die Kosten für Strom, Heizenergie und Warmwasser schnellstmöglich zu senken. "Unsere Stromspar-Teams haben 25 Prozent mehr Haushalte als im Jahr zuvor beraten", wissen Projektleiterin Stefanie Schmidt-Alleweldt und Koordinator Sven Schoß "und die Nachfrage steigt von Tag zu Tag." Allein mit den im Stromspar-Check eingebauten Soforthilfen sparten alle 2022 beratenen Haushalte in Berlin insgesamt fast vier Millionen Kilowattstunden Energie ein - gerade in Zeiten hoher Preise eine wichtige Entlastung.

Der kostenlose Stromspar-Check richtet sich an Haushalte, die beispielsweise Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Grundsicherung im Alter oder andere Sozialleistungen beziehen. Bei ihren Beratungen auf Augenhöhe finden geschulte Stromsparhelfer:innen in den Wohnungen Einsparmöglichkeiten an Strom, Wärme und Wasser. Wer einen Stromspar-Check macht, kann die eigenen Energiekosten pro Jahr oft mehr als 200 Euro senken. Tauscht der Haushalt zudem noch sein altes Kühlgerät gegen ein hocheffizientes aus, erhält er dafür einen Zuschuss von 150 bis 300 Euro und kann so jährlich weitere 150 Euro Stromkosten einsparen. Wer seinen Duschkopf gegen einen Sparduschkopf austauscht, kann unter Umständen sogar über 1000 Euro sparen.

"Die stark steigenden Energiekosten können für Menschen mit wenig Geld existenzbedrohend sein. Der Stromspar-Check hilft deshalb ganz praktisch, die Kosten zu senken. So beugt der Stromspar-Check effektiv Energieschulden und Armut vor und schützt darüber hinaus das Klima. Außerdem qualifizieren wir Langzeitarbeitslose und verbessern ihre Chance auf dem Arbeitsmarkt. Der Stromspar-Check ist ein Gewinn für alle", sagt Cornelia Piekarski, Vorständin Fachpolitik und Innovation des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin. Die Caritas ist der Träger des Stromspar-Check in Berlin und kooperiert dabei mit der Berliner Energieagentur (BEA)

"Gerade in Zeiten hoher Energiepreise und großer Unsicherheiten an den Energiemärkten ist die Beratung direkt in den Haushalten unersetzlich. Dies setzt eine gute Schulung der Stromsparhelfer:innen voraus. Als Energie- und Klimaschutzagentur bringen wir genau hier unser energiefachliches Wissen gern in das Projekt ein. Und das mit Erfolg: Ein beratener Haushalt reduziert seinen Energieverbrauch um durchschnittlich 20 Prozent und spart so mehr als 200 Euro pro Jahr an Energiekosten", so der Geschäftsführer der BEA, Michael Geißler.

In den Berliner Kiezen sind 42 qualifizierte Stromsparhelfer:innen an zehn Standorten tagtäglich im Einsatz. Seit dem Start des Projektes im Jahr 2008 wurden in der Bundeshauptstadt 24.000 Checks zum Energiesparen in einkommensschwachen Haushalten durchgeführt. Das entspricht 48.000 Hausbesuchen. Dadurch wurden auch 50.000 Tonnen CO2 eingespart.