ProRetro

Partner
Wuppertal Institut
Projektzeitraum
2020 - 2023

Deutschland hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. 30% des Primärenergieverbrauchs entfällt auf die Wärmebereitstellung – und der Gebäudebestand soll bis 2050 klimaneutral sein. Laut AG Energiebilanzen wurde 2017 knapp 70 Prozent der von Privathaushalten verbrauchten Energie für die Bereitstellung von Raumwärme aufgewendet. Damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen kann, müssen Gebäude energieeffizienter und der verbleibende Energiebedarf aus emissionsarmen und -freien Energieträgern bereitgestellt werden. Dafür braucht es Investitionen in Heizungsanlagen, Gebäudehülle, Fenster und Türen.

Das Konzept der One-Stop-Shops

Die aktuelle Sanierungstätigkeit ist viel zu gering. Einer der Gründe dafür ist der Aufwand, den eine umfassende energetische Sanierung insbesondere für Privateigentümer bedeutet. Unter anderem müssen Energieberater konsultiert, Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, Förderanträge gestellt und Handwerker beauftragt und Arbeiten abgenommen werden. Die Zahl der Personen und Unternehmen, mit denen gesprochen und verhandelt werden muss, ist schnell sehr groß. Hier setzt das Konzept der One-Stop-Shops an. Mit dem One-Stop-Shop gibt es nur noch einen Ansprechpartner, der sämtliche Schritte auf dem Weg zum energieeffizienten Haus organisiert und begleitet oder, je nach Wunsch der EigentümerI*nnen, sogar vollständig übernimmt. Die Europäische Kommission ist vom Konzept der One-Stop-Shops überzeugt und fördert deren Einrichtung daher über das Programm Horizont 2020. Unseres Wissens gibt es bisher in Deutschland keinen dauerhaft bestehenden One-Stop-Shop. Das Projekt ProRetro soll dies ändern.

Für Berlin entwickelt die Berliner Energieagentur unter Berücksichtigung bestehender Angebote einen One-Stop-Shop.

Neben der Berliner Energieagentur haben sich in Böblingen, Bottrop, Hannover und Wuppertal Institutionen (die meisten Energie- und Klimaschutzagenturen) bereiterklärt, einen One-Stop-Shop für ihre Stadt bzw. Region zu entwickeln.

Wissenschaftliche Unterstützung und Peers

Bei der Entwicklung und Umsetzung des Konzeptes wird Unterstützung von wissenschaftlicher Seite bereitgestellt. Die wissenschaftlichen Projektpartner werten dafür statistische Daten aus und befragen Hauseigentümer*Innen nach ihren Erwartungen und Wünschen. Zum anderen stehen die Organisationen, die in anderen Ländern Europas One-Stop-Shops entwickelt und umgesetzt haben, als sogenannte Peers zur Seite. Die Unterstützung durch Wissenschaft und Peers soll die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einführung des One-Stop-Shops in den genannten Städten erhöhen und Konzepte ermöglichen, die auch über das Projektende hinaus weitergeführt werden können – nicht zuletzt auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Weitere Partner im Projekt:

  • e7 Energie Markt Analyse GmbH
  • Energieagentur Kreis Böblingen gGmbH
  • Ile-de-France Énergies
  • Innovation City Management GmbH
  • Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH
  • Linnéuniversitetet
  • proKlima GbR
  • Raumfabrik AG
  • Régie régionale du Service Public de l'Efficacité Energétique (SPEE)
  • Reimarkt Concept B.V.
  • Stadt Wien